Basierend auf jahrzehntelanger Praxiserfahrung zeichnen sich meine Konzepte für Stör- und Forellenzuchtanlagen durch artspezifische Auslegung und praxisgerechte Bewirtschaftung aus. Die Kapazität von Fischzuchtanlagen basiert auf den Kenngrößen Produkt, Besatz und den artspezifischen Leistungskennzahlen. Entweder geben Sie mir die Produktionskapazität vor oder sie wird durch Standortfaktoren wie das Platzangebot und die Wasserverfügbarkeit limitiert. 

Die Wasserverfügbarkeit ist von entscheidender Bedeutung für die Auswahl der Verfahrenstechnik. Aquakultursysteme mit mechanischen Filtern, Belüftungssystemen und Umwälzpumpen sind Durchlaufanlagen mit Rezirkulation. Während eine gezielte Sauerstoffversorgung und ein adäquater Wasserdurchfluss realisiert werden können, ist Ammoniak maßgebend für den Wasserbedarf. 

Geschlossene Kreislaufanlagen integrieren Biofilter in die Wasseraufbereitung. Folglich wird die Fischproduktion vom Nitrat begrenzt. Deshalb benötigen Kreislaufanlagen mit Denitrifikation besonders wenig Austauschwasser. Weitere Wasserersparnis lehne ich ab, um Aufbereitung und Wiederverwendung von Rückspülwasser zu vermeiden.

Aus wirtschaftlicher Sicht kann es vielerorts Sinn machen, Gebäude und aufwendige HLK-Systeme zu vermeiden. Auf Grund von Saisonalität muss ich dann unterschiedliche Wachstumskurven für jede Charge an Fisch berücksichtigen. 

Auf Grund hoher Verdünnung ist das Abflusswasser aus Durchlaufanlagen mäßig belastet. Nach Möglichkeit nutze ich eine „Dual-Drain“ Strategie, um den aufkonzentrierten Bodensatz getrennt vom Klarwasserüberlauf zu entwässern. In jedem Fall müssen Feststoffe vor der Einleitung mechanisch entnommen und gespeichert werden. 

Das Abwasser aus Kreislaufanlagen ist stärker belastet und muss vor der Einleitung nicht nur mechanisch sondern zudem biologisch und gegebenenfalls chemisch behandelt werden. Wenn ausreichend Fläche vorhanden ist, kann die kostspielige Phosphatfällung durch Nährstoffretention in Schönungsteichen ersetzt werden.